Keramik-, Porzellan- oder Gold-Inlays?
Was ist ein Inlay?
Schon vor 6.500 Jahren sollen Slowenier große Löcher im Zahn mit Bienenwachs gefüllt haben. Lange war Wachs auch das Maßmaterial für Inlays. Heute nimmt der Zahnarzt immer öfter nicht mehr mit einer Abdruckmasse Maß, sondern mittels 3D-Messtechnik. Dem „Schnittmuster“ entsprechend wird die Einlagefüllung aus Goldlegierung oder Keramik im Zahnlabor angefertigt und härtet dort aus. Denn das Aushärten außerhalb des Mundraums führt zu einer deutlichen Steigerung von Haltbarkeit und Qualität. Reguläre Zahnfüllungen aus Amalgam oder Komposit werden direkt in den Zahn eingefüllt und auch dort erst hart. Doch sie schrumpfen im Laufe der Zeit, sodass Bakterien leichter eindringen können. Füllungen müssen deshalb öfter ausgetauscht werden als Inlays. Einlagefüllungen eignen sich sehr gut für große Kauflächen wie die der Backen- und Seitenzähne. Der Zahntechniker kann auch ein-, zwei- oder dreiflächige Inlays anfertigen. Ein dreiflächiges Inlay bedeckt beispielsweise die Kaufläche eines Zahnes plus die Zahnrandflächen des jeweiligen Zahns. Große Inlays heißen „Onlay“ oder „Overlay“.
Welche Vor- und Nachteile haben Keramik-Inlays?
Keramik-Inlays erfreuen sich bei Patienten besonderer Beliebtheit, denn nicht nur die Inlays, auch die Farbe wird ihren Zähnen angepasst. Selbst Profis können sie kaum von der natürlichen Zahnfarbe unterscheiden. Einlagefüllungen aus Porzellan haben sich seit Jahrzehnten bewährt und erzielen sehr gute Erfolgswerte. Sie werden mit dem übrigen Zahn verklebt und können auch noch als Füllung in Betracht gezogen werden, falls die Zahnwände beim Ausschleifen der Karies sehr dünn geworden sind.
Die Vorteile von Keramik-Inlays:
+ Hohe Qualität
+ Hält eine hohe Kaubelastung aus
+ Lange Haltbarkeit (im Schnitt 8 bis 10 Jahre, bis zu 20 Jahre möglich)
+ Gut verträglich
+ Keine Temperaturempfindlichkeit
+ keine Geschmacksveränderungen
+ Perfekte Ästhetik
+ Sehr hygienisch
Die Nachteile von Keramik-Inlays:
– Vergleichsweise hoher Preis
– Befestigung mit Kunststoffkleber
– Härter als der Zahnschmelz des gegenüberliegenden Zahns
Welche Vor- und Nachteile haben Gold-Inlays?
Beim Klassiker, dem Gold-Inlay, ist nicht alles Gold, was glänzt. Da reines Gold eine relativ weiche Konsistenz hat, wird es mit Materialien wie Silber, Palladium und Platin verarbeitet. Ihr Zahnarzt befestigt das Gold-Inlay mit einem speziellen zahnmedizinischem Zement.
Die Vorteile von Gold-Inlays:
+ Hohe Qualität
+ Sehr hohe Kaubelastung möglich
+ Größte Haltbarkeit (im Schnitt 10 bis 15 Jahre, teils bis über 30 Jahre)
+ Biologisch gut verträglich, Gold-Allergien sind selten
+ Sehr hygienisch
Die Nachteile von Gold-Inlays:
– Der natürliche Zahn-Rest wird nicht so stark stabilisiert wie beim Keramik-Inlay
– Eventuell anfangs Kälte- oder Wärmeempfindlichkeit bei tiefen Füllungslöchern
– Kosmetische Gründe: die goldene Farbe
Wie läuft die Inlay-Behandlung ab?
Für die Behandlung mit einem Inlay sind in der Regel zwei Termine nötig.
In der ersten Sitzung untersucht Ihr Zahnarzt den zu behandelnden Zahn und vermisst ihn genau. Dann werden die von Karies befallenen Stellen vollständig entfernt. Nur die Zahnhöcker sollten erhalten bleiben. Was nicht immer klappt. Wenn beim Schleifen zu viel Zahnsubstanz verloren ging, legt Ihr Zahnarzt eine Aufbaufüllung an. Anschließend nehmen Arzt oder Zahntechniker einen Abdruck des Zahns bzw. des auszugleichenden Defekts, um das persönliche Inlay passgenau anzufertigen.
In der zweiten Sitzung reinigt Ihr Zahnarzt den Zahn, setzt das Inlay ein und überprüft seinen Sitz. Jetzt könnten noch kleinere Korrekturen nötig sein. Erst wenn alles passt, verklebt Ihr Zahnarzt ein Keramik-Inlay fest mit einem speziellen Kunststoffkleber oder ein Gold-Inlay mit zahnmedizinischem Zement. Sie dürfen zubeißen, um den Aufbiss zu kontrollieren und die Zahnoberfläche anpassen zu lassen. Abschließend werden die Übergänge von Zahn und Inlay poliert und der Zahnschmelz mit Fluorid versorgt.
Können Inlays Schmerzen verursachen?
Damit das Befestigen und Einsetzen der Inlays in der Praxis keine Schmerzen verursacht, bekommt der Patient eine lokale Betäubung. Vielleicht tut das Dentin (Zahnbein) wegen des Schleifens der kariesfreien Höhle auch nach dem Zahnarztbesuch noch einige Tage lang etwas weh. Leichte Schmerzmittel helfen bestimmt.
Sollte ein mit einem Inlay behandelter Zahn plötzlich nach Monaten oder Jahren schmerzen, kann das darauf hinweisen, dass an den Übergangsstellen oder unterhalb des Inlays wieder Karies entstanden ist. Die richtige Zahnpflege beugt dem neuen Befall vor.
Gibt es auch Alternativen zu Inlays?
Die Alternativen sind vor allem reguläre Füllungen aus Amalgam oder Zement, deren Kosten die Krankenkasse komplett übernimmt. Auch eine Füllung aus Keramik-Kunststoff, einem „Komposit“, oder „Kompomeren“, einem Gemisch aus Glasionomerzement, kurz „GIZ“ und Kompositen, sind günstiger als Keramik- oder Gold-Inlays. GIZ können sogar Fluorid speichern. Ihre Haltbarkeit und Kaustabilität entsprechen jedoch nicht der von Keramik- und Gold-Inlays.
Bezahlt die Krankenversicherung Inlays?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nicht die kompletten Kosten, sondern nur den kleinen Anteil, der bei einer regulären Füllung angefallen wäre. Ihr Zahnarzt zieht ihn in seiner Rechnung an Sie ab.
Wenn Sie privat versichert sind oder eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen haben, fragen Sie bitte nach Ihrem individuellen Schutz. Wir machen Ihnen in jedem Fall gerne einen Kostenvorschlag.
Was kosten Inlays?
Die Kosten variieren je nach Material und Größe des Inlays. Grob berechnet, sollten Sie bei einem Keramik-Inlay mit zirka 1.500 Euro und bei einem Gold-Inlay mit etwa 1.750 Euro rechnen.