Alles über Zahnprothesen

Unter dem Oberbegriff „Prothese“ wird alles zusammengefasst, was fehlende Zähne ersetzt. Solche Vorrichtungen waren bereits in den frühen Hochkulturen bekannt. Doch über viele Jahrhunderte blieben die Versuche, Ersatz für fehlende Zähne zu schaffen, eher kümmerlich und die Heilmethoden waren oft schlimmer als die Beschwerden. Erst die moderne Prothetik (die Wissenschaft von der Herstellung von Zahnersatz, auch Zahnersatzkunde genannt) ermöglichte es, mithilfe einer Prothese sowohl die Funktionalität als auch die Optik intakter natürlicher Zähne wiederherzustellen.

Was ist eine Zahnprothese?

„Die beste Behandlung ist gar keine Behandlung!“ Dieser Leitsatz aus der Medizin gilt auch in der Zahnheilkunde. Doch ein Gebiss, das lebenslang aus lauter intakten und gesunden Zähnen besteht, bleibt für fast alle ein unerreichtes Ideal. Erkranken Zähne, etwa an Karies, so wird zunächst alles getan, um sie zu heilen und die natürliche Zahnsubstanz zu erhalten. Erst wenn alle Mittel ausgeschöpft sind, kommt die Prothese bzw. der künstliche Zahnersatz ins Spiel. Dabei kann es sich um Prothesen für einzelne Zähne handeln oder, im Extremfall, für das gesamte Gebiss (landläufig die „dritten Zähne“ genannt).

Für Teilprothesen muss ein Rest an Zahnsubstanz vorhanden sein. Die Prothese wird an den natürlichen Zähnen befestigt. Dies kann mithilfe von Klammern, Riegeln, Schiebekonstruktionen, Druckknöpfen, Stegen oder auch Teleskopen erfolgen. Ist keine Restbezahnung mehr vorhanden, so können zuvor eingesetzte Implantate deren Funktion übernehmen. Im Unterschied dazu haben Vollprothesen keine Befestigung. Sie saugen sich an der Schleimhaut fest. Zwischen Kiefer und Material entsteht eine Speichelschicht, die Unterdruck erzeugt. Daher halten Vollprothesen ohne weitere Verankerung. Eine Totalprothese ersetzt alle verlorenen Zähne im gesamten Ober- oder Unterkiefer.

Welche Arten von Zahnprothesen gibt es?

Eine erste Grobeinteilung unterscheidet festsitzende und herausnehmbare Prothesen bzw. Kombinationen aus beidem. Festsitzende Prothesen werden an vorhandenen Zähnen befestigt. Dafür werden diese so präpariert, dass die Prothese passgenau eingefügt werden kann. Herausnehmbaren Prothesen fehlt diese Verankerung, sie haften am Gaumen mithilfe einer so genannten Gaumenplatte. Eine herausnehmbare Totalprothese kann eine kostengünstige Lösung darstellen. Allerdings wird die Gaumenplatte mitunter als störend empfunden. Die Zunge hat weniger Raum bei der Artikulation, und auch Geschmacksempfindungen können verringert sein.

Teilprothesen kommen in Frage, wenn mehrere Zähne ersetzt werden sollen, die Lücke jedoch zu groß ist für andere Lösungen wie etwa eine Zahnbrücke. Teilprothesen unterscheiden sich nach der Befestigungsart. Der Zahnersatz kann z.B. auf einen hierfür präpartierten Pfeiler aufgesteckt werden (Teleskopprothese).

Eine andere Konstruktion ist das sogenannte Geschiebe: ein von außen unsichtbares Stecksystem, das sehr guten Halt gewährleistet. Am häufigsten verwendet werden Klammern (Klammerprothese). Bei der Modellgussprothese dient ein Metallgerüst als Halterung. Für Steg- sowie für Druckknopfprothesen müssen zunächst Implantate eingesetzt werden.

Wie läuft die Zahnprothese-Behandlung ab?

Notwendig sind mindestens vier oder auch mehr Sitzungen. Damit eine Prothese optimal sitzt und später keine Druckstellen entstehen, muss sie präzise verarbeitet und angepasst sein. Handelt es sich um eine an Implantaten befestigte Prothese, so muss zuerst die Implantat-Behandlung abgeschlossen werden.

Welche Alternativen gibt es zu einer Zahnprothese?

Das kommt darauf an, wie viele Zähne an welcher Stelle fehlen. Die Wahl eines geeigneten Zahnersatzes beruht sowohl auf ästhetischen als auch auf anatomischen und medizinischen Gesichtspunkten. Eine ausführliche Beratung erhält jeder Patient ganz individuell in unserer Praxis. Sollen beispielsweise drei Backenzähne ersetzt werden, so kann entweder eine Brückenlösung oder eine Prothese in Frage kommen.

Grundsätzlich sind Implantate eine Alternative zu Prothesen, für die sich immer mehr Patienten entscheiden. Es kann jedoch Gründe geben, die gegen Implantate sprechen: Für viele ist es der Kostenfaktor, für andere der große Behandlungsaufwand. Eine Kompromisslösung ist das Setzen einiger Implantate, an denen anschließend eine Teilprothese befestigt werden kann. Der Tragekomfort ist bei dieser Variante höher als bei einer herausnehmbaren Vollprothese.

Werden Zahnprothesen von der Versicherung bezahlt?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen einen Festzuschuss, der sich auf 300 bis 400 Euro beläuft, je nach Gebisszustand. Auch hier bringt ein Bonusheft den Versicherten, die regelmäßig beim Zahnarzt waren, 20 bis 30 Prozent zusätzlich von der Kasse. 

Bei Privatpatienten gelten die Regelungen des mit dem Versicherer geschlossenen Vertrages. Eine Zahnzusatzversicherung kann gegebenenfalls für verbleibende Kosten aufkommen.

Was kostet eine Zahnprothese?

Da es Prothesen in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt, ist die Frage nicht leicht zu beantworten. Vollprothesen kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro.

Die Kosten für eine Teilprothese beginnen bei 1.000 Euro. Für Teleskopprothesen sollte man mit bis zu 4.000 Euro rechnen, Geschiebeprothesen belaufen sich im Schnitt auf 4.000 Euro. Eine kostengünstige Variante ist die Klammerprothese mit durchschnittlich 1.000,- Euro.

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