Regelmäßige Vorsorge ist der Schlüssel
Was ist eine Kontrolluntersuchung?
Zweimal jährlich sollte der Zahnarzt eine Kontrolluntersuchung vornehmen, damit Karies & Co. keine Chance haben. Vorsorgetermine helfen zudem, bares Geld zu sparen: Das Bonusheft, das die Untersuchungstermine festhält, bringt einen 20 bis 30 Prozent höheren Kassenzuschuss für Zahnersatz. Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr, zwischen denen ein zeitlicher Abstand von vier Monaten liegen muss. Um sich die Bonusprozente zu sichern, genügt jährlich ein Stempel Ihrer Zahnarztpraxis im Heftchen.
Warum ist sie so wichtig?
Mit dem Bonussystem lassen sich die Krankenkassen die Zahngesundheitsvorsorge für ihre Versicherten einiges kosten. Und das aus gutem Grund. Nur der Zahnarzt erkennt Schäden an Zähnen oder Zahnfleisch lange bevor Symptome auftreten. Sowohl Karies als Parodontitis, von denen statistisch eine große Mehrheit der Bevölkerung betroffen ist, verursachen zunächst keine Schmerzen.
Erst wenn diese bakteriellen Erkrankungen in tiefere Schichten des Zahns oder des Zahnhalteapparates vordringen, machen sie sich auch für den Patienten bemerkbar. Treten schließlich Schmerzen oder blutendes und empfindliches Zahnfleisch auf, so hatten die Keime bereits reichlich Zeit, irreversible Schäden anzurichten. Deswegen sollten auch beschwerdefreie Patienten, die tägliche Pflege betreiben und keinesfalls auf die halbjährlichen Kontrolluntersuchung in der Zahnarztpraxis verzichten.
Wie läuft eine Kontrolluntersuchung ab?
Bei der Kontrolluntersuchung braucht niemand Angst vor Spritzen und Bohrer zu haben. Sie dient lediglich der Bestandsaufnahme. Die Inspektion beginnt mithilfe des Mundspiegels. Der Arzt prüft den Zustand jedes Zahns und erkennt Auffälligkeiten am Zahnfleisch. Anschließend wird die Härte des Zahnschmelzes getestet. Die Schutzschicht nutzt sich im Lauf der Zeit ab, kann aber auch durch ungünstige Ernährung und falsche Pflege beschädigt werden. Ihre Zahnarztpraxis prüft, ob der Schmelz durch zu heftiges Schrubben mit der Zahnbürste gelitten hat und klärt über optimale Putztechniken auf. Wir beraten im Rahmen der Kontrolluntersuchung auch über die Nutzung von Hilfsmitteln wie Zahnseide oder Interdentalbürstchen. Außerdem vergewissern wir uns, ob Zahnfüllungen und Zahnersatz noch intakt sind. Unter schadhaften Füllungen entwickelt sich oft Karies.
Eine wichtige Vorsorgemaßnahme ist die Entfernung von Belägen, die sich trotz täglicher Mundhygiene bilden. In ihnen tummeln sich Bakterien, die Zähne und Zahnfleisch angreifen. Die gesetzlichen Kassen übernehmen einmal jährlich die Entfernung der harten Beläge, des so genannten Zahnsteins. Weiche Beläge beseitigt eine Professionellen Zahnreinigung (PZR). Fachleute empfehlen die PZR, um das Risiko für Karies und Parodontitis zu senken. Bei Menschen ab 40 ist die häufigste Ursache für Zahnverlust nicht Karies, sondern Parodontitis. Hierfür gibt es eine spezielle Früherkennungsuntersuchung, den Parodontalen Screening Index (PSI). Dabei misst der Zahnarzt mit einer Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen, die sich an betroffenen Zähnen bilden und die unbehandelt zu einer Lockerung führen können. Je nach Ergebnis entscheidet er, ob eine Behandlung nötig ist.
Wird eine Kontrolluntersuchung von der Versicherung bezahlt?
Für gesetzlich Versicherte übernehmen die Kassen die Kosten für zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr sowie einmal jährlich für die Entfernung harter Beläge / Zahnstein. Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist hingegen eine Privatleistung und wird nach der entsprechenden Gebührenordnung abgerechnet. Manche gesetzlichen Kassen unterstützen diese Maßnahme jedoch. Gesetzlich Versicherte können bei Ihrer Kasse erfragen, ob sie sich freiwillig an den Kosten beteiligt. In unserer Zahnarztpraxis liegen die Kosten für eine PZR bei 110 – 250 Euro.
Privat Versicherten werden die Kosten häufig erstattet, abhängig vom gewählten Tarif. Eine gründliche und umfassende PZR, wie sie von uns durchgeführt wird, erfordert einigen Aufwand. Sie umfasst die Belagsentfernung, Zwischenraumreinigung, Politur und Fluoridierung. Bei Parodontitispatienten empfehlen Fachleute eine PZR mehrmals pro Jahr, um die Zähne und das Zahnfleisch von weichen Belägen zu befreien. Die Krankenkassen übernehmen außerdem alle zwei Jahre die Kosten für die Früherkennungsuntersuchung Parodontaler Screening Index (PSI).